Tilman Röhrig begeisterte Schülerinnen und Schüler in Elsenfeld und Erlenbach (Thoms Bericht)

„Ich finde es toll, dass er nur über das schreibt, was ihn wirklich interessiert, und nicht nur über das, was sich gut verkauft!“ Die zwölfjährige Judith aus einer siebten Klasse des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld war nach dem Auftritt von Tilman Röhrig hörbar begeistert. Und auch die 14-jährige Zeynep lobte die Lesung in den höchsten Tönen: „Alle waren mucksmäuschenstill, da muss es schon was Besonderes sein.“
„Alle“, das waren zunächst 60 Achtklässer am Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach und dann genau so viele Siebtklässer am JEG. Und begeistert waren wirklich alle, als der berühmte Jugendbuchautor nach jeweils 80 spannenden und kurzweiligen Minuten die jeweilige Lesung beendete. „Lesung“ ist vielleicht sogar der falsche Begriff, denn Judith und Zeynep waren sich ganz einig: „Man hat nicht mal gemerkt, wann Tilman Röhrig gelesen und wann er ganz frei erzählt hat.“
Die Reaktionen der jungen Zuhörer bewiesen: Röhrig hat den Nerv und den richtigen Ton getroffen. Besonders angetan waren die Mädchen und Jungen davon, dass der Autor offen einräumte, hier auch ein autobiographisches Buch geschrieben zu haben. „Er traut sich, offen von seiner eigenen schweren Jugend zu schreiben und zu reden, er versteckt sich nicht“. Judith sprach das aus, was auch ihren Mitschülern so besonders gut gefallen hatte. Und jeder, der es wissen wollte, erfuhr, dass Röhrig selbst rote Haare und sich nicht selten selbst als Außenseiter gefühlt hatte. „Ich schreibe über das, was mich bewegt“, sagte Tilman Röhrig dazu, und ganz offensichtlich gehen eigene Erfahrungen auch in die historischen Romane ein, mit denen der Autor seit vielen Jahren große Erfolge erzielt.

Heinz Linduschka